TSCA und CDR – neue Berichtsperiode gestartet

Gefahrstoffe
Compliance

Daniel Rankin, Gefahrstoffmanagement, UMCO-Hamburg – veröffentlicht am 2. Juni 2020

Jeder Hersteller, Importeure und Alleinvertreter von Chemikalien in der EU ist mit dem jährlichen Tanz um die REACH-Tonnagen-Bänder und Mengenabdeckungen vertraut: „Habe ich meine Obergrenzen erreicht? Muss ich diesmal ein Registrierungsupdate durchführen?“

Was in der EU der REACH-Tanz ist, ist den Amerikanern eher der CDR-Tanz. Der Takt mag ein anderer sein, aber die Grundschritte sind erkennbar. Die Musik wird von der Environmental Protection Agency (EPA) durch den TSCA CDR (Toxic Substances Control Act, Chemical Data Reporting) vorgegeben, und die 2020-Runde hat gerade begonnen.

TSCA und CDR – mit dem Juni beginnt eine neue Berichtperiode

Was ist der Anlass?

Die EPA überwacht (fast) alle Chemikalien, die kommerziell auf amerikanischem Boden unterwegs sind und verwendet die CDR als Überwachungsinstrument, um einen groben Überblick über den Chemikalienverkehr zu erhalten. Während eines Zeitraums von mehreren Monaten sammelt die EPA alle vier Jahre Informationen über alle betroffenen Chemikalien – das letzte Mal im Jahr 2016. In diesem Jahr läuft der Berichtszeitraum vom 1. Juni bis zum 30. November.

Wer darf mit?

Alle Firmen, die TSCA gelistete Chemikalien in Mengen ab 11.340 kg (25.000 lbs) pro Jahr und Standort auf US-Boden herstellen oder importieren. Es sei denn, der Stoff unterliegt einer anderen TSCA-Maßnahme (Section 4, 5a/b/e/f, 6, oder 7), dann liegen die Grenzwerte bei 1.134 kg (2.500 lbs). Firmen, die in mindestens einem der vier Jahre die Grenzwerte erreicht haben, müssen Informationen über alle vier Jahre vorlegen. Das klingt insgesamt kompliziert und daher stellt die EPA eine Datenbank als Hilfsmittel zur Verfügung: https://www.epa.gov/chemical-data-reporting/help-chemical-data-reporting-how-search-chemicals-subject-certain-tsca

Firmen die sagen „Ich tanze europäisch, nicht amerikanisch“, haben meistens Recht mit ihrer Vermutung, dass sie nicht betroffen sind. Jedoch gibt es Sonderregeln für Lohnhersteller und auch für Firmen, die einer anderen Firma (auch international) unterstellt sind. Wenn Sie also wissen, dass irgendwo in Ihrem Organigramm oder in Ihren Geschäftsbeziehungen eine amerikanische Adresse versteckt ist, sollten Sie genauer hinschauen.

Ich bin dabei − Was sage ich bei so einem Event?

Für jeden Stoff an jedem Standort müssen folgende Informationen berichtet werden:

  • Jahresmengen für 2016 bis 2019
  • Bestimmte Herstellungsinformation für 2019
  • Bearbeitungs- und Verwendungsinformation für 2019

 

All dies läuft elektronisch über den Central Data Exchange (CDX) der EPA ab. Weitere Informationen dazu finden Sie hier: https://www.epa.gov/chemical-data-reporting/how-report-under-cdr#register

Einige Schritte sind bestimmt ausgenommen, oder?

Genau, so ist es. Chemikalien wie z.B. Pestizide fallen nicht unter den TSCA und sind daher ausgenommen. Andere Chemikaliengruppen (Polymere, Naturprodukte, bestimmte Erdgase) sind ebenfalls ausgenommen, wenn sie nicht bereits Gegenstand einer TSCA-Maßnahme sind. Darüber hinaus gelten auch die üblichen Ausnahmen für nicht-isolierte Zwischenprodukte, Verunreinigungen, importierte Erzeugnisse und bestimmte Nebenprodukte. Dies mag viele Stoffe ausschließen, aber bei der letzten Runde im Jahr 2016 hat die EPA immer noch über 8.000 Stoffe gezählt.

Tanzen ist eine Sache der Erwachsenen. Bin ich nicht zu klein dafür?

Neu dabei − und für Europäer von besonderem Interesse − sind die angepassten „Small Manufacturer“-Regelungen (laut TSCA sind sowohl Hersteller als auch Importeure „Manufacturers“).

Die EPA hat für kleine Firmen seit Jahren keine Anpassungen vorgenommen, aber im Mai 2020 wurden die Umsatzgrenzen der Unternehmensklassen an die Inflation angepasst. Insofern müssen nun Firmen, die entweder einen Jahresumsatz von insgesamt < 110 Millionen USD und Chemikalienmengen von ≤ 100.000 lbs (45.400 kg) am Standort herstellen oder importieren oder einen Jahresumsatz von insgesamt < 11 Millionen USD haben, keinen CDR-Bericht durchführen. (Bitte beachten Sie, dass der Jahresumsatz für das gesamte Unternehmen und die Muttergesellschaft zusammen gerechnet gilt – also, Eltern haften für Ihre Kinder).

Empfehlung

Jeder, der irgendeine Präsenz auf amerikanischem Boden hat, sei es eine Fabrik, eine Tochtergesellschaft oder einfach ein Büro, sollte sich die TSCA-CDR-Anforderungen näher anschauen, um festzustellen, ob er betroffen ist. Mehr Information und weitere Hilfsmitteln finden Sie hier: https://www.epa.gov/chemical-data-reporting/basic-information-about-chemical-data-reporting#who

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06/20: Chemikalienhersteller und -importeure in den USA müssen ab einer bestimmten Tonnage ihre Chemikalienmengen in einem vier-Jahres-Takt an die zuständige Behörde melden. Die nächste Berichtsperiode hat bereits mit dem Juni begonnen und dieses mal gibt es einige Änderungen zu beachten.

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