REACH

ECHA-Bericht (2020) zum Regulierungsbedarf von bedenklichen Stoffen

Die ECHA hat sich das große Ziel gesetzt bis 2027 alle registrierten Stoffe zu prüfen. In ihrem neuen Bericht zum Stand aus 2020 wird deutlich, dass noch viel Arbeit nötig ist und alle Parteien ihren Beitrag leisten müssen.

5 Min.

06.05.2021
Kolben

Ende April hat die Europäische Chemikalien Agentur (ECHA) ihren Bericht „Transparent progress in addressing substances of concern“ über die Umsetzung der regulatorischen Strategie aus dem Jahr 2020 veröffentlicht und kommt damit der Forderung nach mehr Transparenz nach. Aus den aktuellen Zahlen lässt sich ableiten, dass die Überprüfungsrate deutlich erhöht wurde.

Zusammenfassung des Berichts

Anstatt alle Chemikaliendossiers einzeln zu prüfen, verfolgt die ECHA seit 2019 den Ansatz, Einträge in Gruppen zu prüfen. Mit dieser Methode konnten weit mehr Einträge gescreent werden als in den Jahren zuvor. Im Jahr 2020 prüfte die Agentur ca. 1.000 Einträge mehr als noch in 2019. In Summe konnten mithilfe des Gruppenansatzes in 2020 1.900 registrierte Stoffe bzw. Registrierungsdossiers geprüft werden.

Geplant ist, dass bis zum Jahr 2027 alle registrierten Stoffe diesen Prozess durchlaufen sollen.

Nadelöhr in diesem Prozess ist laut ECHA, die harmonisierte Einstufung von Stoffen, da viele regulatorische Maßnahmen darauf aufbauen. Die Identifizierung von besonders besorgniserregenden Stoffen (SVHC) ist eine dieser Maßnahmen.

Zahlen und Fakten zum Stand der Überprüfungen

Aktive Registrierungen für Stoffe größer 100 t/a:

  • 1758     noch nicht bearbeitet
  • 1280     Generierung von Daten
  • 712       Risikomanagement wird erwogen
  • 574       Derzeit keine weiteren Maßnahmen beabsichtigt
  • 267       Risikomanagement in Arbeit

Aktive Registrierungen für Stoffe von 1-100 t/a:

  • 6529     noch nicht bearbeitet
  • 339       Generierung von Daten
  • 469       Risikomanagement wird erwogen
  • 212       Derzeit keine weiteren Maßnahmen beabsichtigt
  • 136       Risikomanagement in Arbeit

Wenn man alle Formen der Registrierung inkl. Intermediate und eingestellte Produktionen mit betrachtet, muss die Behörde insgesamt noch knapp 18.500 Einträge prüfen. Bis 2027 wären es etwa 2.600 Einträge pro Jahr, die noch zu prüfen sind. Um diese Zahl zu erreichen, müsste die Überprüfungsrate weiter gesteigert werden, ansonsten kann dieses Ziel nicht eingehalten werden.

Identifizierung von SVHCs

Im vergangenen Jahr wurden sechs Substanzen der Kandidatenliste hinzugefügt, wobei es sich bei einem Eintrag um einen Gruppeneintrag handelt. Das bedeute, dass sämtliche Stoffe, die das Strukturmerkmal der Gruppe in sich tragen, automatisch auf der Kandidatenliste sind. Fünf dieser Stoffe konnten reproduktionstoxische Eigenschaften nachgewiesen werden und einem Stoff die Eigenschaften eines endokrinen Disruptors.

Empfehlungen und Ergebnisse der ECHA

Die ECHA gibt an, dass die Kartierung der in der EU in Verkehr gebrachten Stoffe und besonders der Gruppenansatz einen entscheidenden Mehrwert bringen und Möglichkeiten eröffnen, effizient mit den Stoffen umzugehen. Trotz der positiven Entwicklungen muss die ECHA laut eigener Aussage ihre Prozesse optimieren, um die Strategie bis 2027 erfolgreich umzusetzen. Alle Mitgliedsstaaten sollen ihren Teil dazu beitragen und entsprechende Ressourcen zur Verfügung stellen, um regulatorische Maßnahmen voranzubringen. Eine Zusammenarbeit der einzelnen Mitgliedsstaaten ist erwünscht, um die Ergebnisse zu maximieren. Neben den Mitgliedsstaaten wird insbesondere die Industrie aufgefordert, sich aktiv einzubringen und zu handeln bevor die Behörden regulatorische Maßnahmen ergreifen. Von Seiten der Behörde gibt es einige Hilfestellungen, die die Firmen bei der Aktualisierung ihrer Daten unterstützen sollen. Sie müssen nur genutzt werden.

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