REACH

Nachhaltigkeit in der Chemie – Alternative Stoffe

Im Ringen um die Umstellung auf umweltfreundlichere und nachhaltigere Chemikalien und Produkte, unterstützen auch die Behörden Unternehmen der chemischen Industrie mit ausführlichen Informationen und Entscheidungshilfen bei der Suche nach alternativen Stoffen. 

2 Min.

12.12.2023
Kolben mit Gefahrstoffsymbolen

Substitution als Bestandteil des Green Deal

Die Substitution ist ein wichtiger Bestandteil der 2020 verabschiedeten europäischen Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit. Diese fordert, gefährliche Stoffe bereits in der Entwicklungsphase von Produkten zu vermeiden. Im Hinblick auf das Ziel der Kreislaufwirtschaft soll so vermieden werden, dass beim Recycling von Produkten auch problematische Stoffe erneut in Umlauf gelangen. Die Strategie schreibt dabei vor, toxische Stoffe für nicht wesentliche gesellschaftliche Verwendungszwecke, insbesondere in Konsumgütern, schrittweise abzuschaffen.

Eine Herausforderung für die Wirtschaft

Auch wenn das Ziel klar ist, so ist die Umsetzung eine Herausforderung für die chemische Industrie. Oft fehlt es an praktikablen Alternativen mit gleichwertigen Leistungseigenschaften und entsprechender Wettbewerbsfähigkeit. Auch ist ein einfacher Ersatz des problematischen Stoffes oft nicht möglich, sodass Produkte vollständig neu entwickelt werden müssen.

Die zunehmende Anzahl an Zulassungen und Beschränkungen, sowie die steigende Zahl der als gefährlich eingestuften Stoffe, bringen die Industrie allerdings in Zugzwang.

Unterstützung durch die Behörden

Die Behörden scheinen sich dieser Herausforderung bewusst zu sein und versuchen, die Unternehmen mit Informationen zu unterstützen. Das Umweltbundesamt hat dazu bereits 2016 einen ausführlichen „Leitfaden Nachhaltige Chemikalien“ veröffentlicht, der Herstellern, Formulierern und Endanwendern dabei helfen soll, nachhaltige Chemie im Unternehmensalltag systematisch umzusetzen. Dies umfasst unter anderem die Unterscheidung zwischen nachhaltigen und nicht nachhaltigen Chemikalien.

Darüber hinaus hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) kürzlich eine tabellarische Zusammenstellung („Shortlisted Alternatives Table“) aller geprüften Alternativen zu zulassungspflichtigen Stoffen veröffentlicht. Datenbasis sind die entsprechenden Zulassungsanträge.

Empfehlung

Gerade im Hinblick auf die immer strenger werdende Chemikaliengesetzgebung und die im „Green Deal“ gesetzten Ziele der Europäischen Union lohnt es sich, die eigene Produktion auf weniger gefährliche, alternative Substanzen zu überprüfen. Als Grundlage für diese Bewertung können Leitfäden und Informationen der Behörden eine Unterstützung sein.

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