Umweltschutz

Umgebungsbedingte Gefahren international betrachtet – das UN- / OECD Natech-Projekt

Mitte Juni 2019 veröffentlichte das Umweltbundesamt (UBA) auf seiner Website vier Abschlussberichte zum sogenannten internationalen Projekt Natech-Risikomanagement. „Natech“ steht für „Natural Hazard Triggered Technical Accidents“, also durch Naturgefahren verursachte Unfälle von Anlagen durch Freisetzung, Brand oder Explosion gefährlicher Stoffe. Im deutschen Recht kennt man aus der Störfallverordnung die „umgebungsbedingten Gefahrenquellen“ wie z.B. Erdbeben, Hochwasser oder Einwirkungen, die von benachbarten Betriebsbereichen oder Betriebsstätten ausgehen können. Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass durch den Klimawandel die Häufigkeiten und Intensitäten von Naturgefahren in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zunehmen werden. Dabei unterscheiden sich Natechs von anderen chemischen Unfällen.

3 Min.

24.08.2020
Gewitter

Spezifische und umfassendere Folgen von Natechs

Die Auslösung, der Verlauf und die Folgen von Natechs werden durch “konventionelle” Szenarien chemischer Unfälle, die durch Fehler oder Versagen der Anlagentechnik verursacht werden, nicht abgedeckt. Besonders hervorgehoben werden kann, dass

  • im Fall von Naturkatastrophen die Verletzlichkeit der Bevölkerung erhöht sein wird; ein Natech in derartigen Situationen wird schwerwiegendere Folgen haben als ein “chemischer Unfall” zu anderer Zeit.
  • Naturgefahren auf mehrere Anlagen gleichzeitig einwirken können; sie können dadurch Serien von Natechs verursachen.
  • Naturgefahren kaskadenartige Unfallabläufe verursachen können; z.B. kann ein Erdbeben einen Tsunami auslösen oder ein Natech einen anderen.
  • während Naturkatastrophen die Einsatzkräfte dadurch gebunden sind, vorrangig deren Folgen für die Bevölkerung zu mindern; daher werden sie und ihre Ressourcen zur Minderung der Auswirkungen ausgelöster “chemischer Unfälle” nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.

Schlussfolgerungen

Im Rahmen des Natech-Risikomanagements wird die Beteiligung von zusätzlichen Expertinnen und Experten aus den Naturwissenschaften wie aus der Meteorologie, Hydrologie und Geologie, und auch aus dem Wasserbau- und Bauingenieurwesen empfohlen.

Insgesamt zieht das UBA die Schlussfolgerung, dass Natechs mehr Aufmerksamkeit in Politik, Regelsetzung, Anlagenbetrieb, Behörden und Wissenschaft genießen sollten, also insbesondere Natech-Risiken explizit in Programme zur Verhinderung, Bereitschaft für den Fall und Bekämpfung von „Chemieunfällen“ aufgenommen werden sollten. 

Ebenfalls veröffentlicht und ausgesprochen interessant sind die Beispiele guter Praxis im Natech-Risikomanagement, aus denen man als Betreiber eigene Anregungen ziehen kann.

Sylvia Häfeli| Recht

Unsere Empfehlung

Setzen Sie sich als Betreiber von Störfallanlagen mit den umgebungsbedingten Gefahren auseinander, bevor die Behörden oder der Klimawandel Sie dazu zwingen. Je eher die Notfallprozesse im Betrieb etabliert sind, umso besser sind Sie für den Ernstfall vorbereitet. Holen Sie sich bei Bedarf Unterstützung von Experten.

Wir erstellen für Sie umfassende Sicherheitskonzepte, in denen alle Belange der Anlagensicherheit berücksichtigt werden. Hierzu gehören neben klassischen Sicherheitsberichten nach § 9 der Störfallverordnung auch betriebliche Gefahrenabwehrpläne, Notfallmanagementsysteme sowie Konzepte zum Brand- und Explosionsschutz. Ebenfalls führen wir jährliche Audits für Sie durch. Wir nehmen Ihre Anlage genau unter die Lupe und prüfen mit Ihnen gemeinsam mögliche notwendige Anpassungen. Kommen Sie gern auf uns zu.

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